Das war unser Jahreskonzert

Nach dreijähriger Corona-Pause lud die Stadtkapelle Ettenheim am Samstag, den 17. Dezember 2022 zum traditionellen Jahreskonzert in die Stadthalle Ettenheim ein.

In gewohnter Weise eröffnete das Jugendorchester unter der Leitung von Christian Sade den vorweihnachtlichen Konzertabend. Nach erfolgreicher Konzertreise nach Dresden im November diesen Jahres, präsentierten sich die Jugendlichen nun wieder auf heimischer Bühne. Den Taktstock erstmals erhoben hat Dirigent Sade für eine Powerballade der weltbekannten, britischen Sängerin Adele. Im Anschluss stand das Flötenregister in „Those Fabulous Flutes“ im Fokus der modernen Jazz-Musik. Wie es gegensätzlicher nicht sein könnte, übernahm Maxim Oswald an der Tuba von den hohen Holzblasinstrumenten die Rolle des Solisten und führte das Orchester mit lateinamerikanischen Rhythmen und Melodien an. Big Band Sounds im Jazz-Klassiker „Birdland“ läuteten den Abschluss der Jungmusikerinnen und Jungmusiker ein.

Die Stadtkapelle Ettenheim unter der Leitung von Jürgen Burmeister zog ein und eröffnete ihren Teil des Abends mit dem Einzugsmarsch der Bojaren, eine feierliche Komposition des norwegischen Komponisten Johan Halvorsen aus dem Jahr 1893. Etwa zeitgleich entstand Engelbert Humperdincks spätromantische Oper „Hänsel und Gretel“ nach dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm. Verirrt im Wald, legen sich Hänsel und Gretel auf einer Lichtung zum Schlafen nieder, finden Trost im allabendlichen Gebet (gesungen von Jana Band) und träumen danach beide den identischen Traum von Engeln, die sie beschützen.

Mit zwei Sätzen aus der „Suite of Old American Dances“ holte das Orchester die Zuhörer rasant aus dem träumerischen Märchenschlaf. Es folgte eine Uraufführung eines Werks für Euphonium und Orchester von Christian Sade. Der „Valse Maraude“ nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise nach Spanien. Er illustrierte die marode Atmosphäre eines alten Varieté-Theaters, das Sade 1990 in Barcelona besuchte. Müde, melancholisch und mit vergangenem Glanz erwachte das Theater, dargestellt in der Musik, zu neuer Energie. Solist war Jürgen Krieg.

Kraftvoll eröffneten die Blechbläser mit „Olympic Fanfare and Theme“ den zweiten Konzertteil der Stadtkapelle. Komponiert von John Williams für die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles. Im Anschluss lud das Orchester ein auf eine fantasievolle Reise in das ferne Japan. Verkörpert in exotischen Klängen voller Dramaturgie, erzählte die Komposition vom inneren Konflikt einer jungen Japanerin, hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu einem Amerikaner und ihrer Sehnsucht zur heimischen Kultur. Ebenso entstanden in Japan ist die Videospiel-Serie „The Legend of Zelda“ des japanischen Konzerns Nintendo, die einige der bekanntesten Soundtracks der Videospielgeschichte hervorbrachte. Die Musik begleitet die Abenteuer des Helden Link, der die Welt Hyrule und die Prinzessin Zelda vor Bösewichten rettet.

Mit Liebe, Eifersucht, Ruhm und Rache in den Katakomben der Pariser Oper beschloss die Stadtkapelle Ettenheim mit Gesang von Jana Band ihren Konzertabend: „The Phantom of the Opera“, eines der populärsten Musicals weltweit.

Kraftvoll und leise, dramatisch und tänzerisch leicht, modern und zeitlos – Gegensätze, die für jeden Musikgeschmack etwas bereit hielten.

Wir danken allen Mitwirkenden und Helfern für die Mitgestaltung eines wunderschönen Konzertabends.